Betreiber­modelle im Kranken­haus

So reduzieren Sie Ihre Wartungs­kosten nachhaltig

Unter Betreibermodell versteht man die Abgabe von Leistungen an sogenannte Betreiber. In deutschen Krankenhäusern wird das Betreibermodell vorwiegend in Sekundär- und Tertiärbereich eingesetzt. Mehr dazu können Sie hier lesen.

Definition Betreibermodell

Unter einem Betreibermodell versteht man die teilweise oder vollständige Abgabe von Leistungen an einen sogenannten Betreiber. Betreibermodelle gibt es im öffentlichen Bereich, dann werden sie auch Public Private Partnership genannt, oder im Privaten, beispielsweise zwischen zwei Unternehmen. So setzten öffentliche Träger, wie Städte oder Kommunen, häufig Betreiber ein, die sie bei Projekten durch wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Input unterstützen und das Ergebnis, beispielsweise einen Autobahnabschnitt oder eine Brücke, anschließend unterhalten und warten. Der Erwerbende beschafft sich somit nicht nur das Produkt, sondern vor allem die mit diesem in Verbindung stehenden Leistungen. Der Hauptgrund für ein Betreibermodell ist eine Kostenersparnis, aber auch Innovation und gesteigerte Serviceleistungen sind wichtige Aspekte.

Betreibermodell im Krankenhaus

In deutschen Krankenhäusern wird das Betreibermodell vorwiegend im Sekundär- und Tertiärbereich eingesetzt. Was das Primärgeschäft betrifft, gibt es verschiedenen Gründe dafür, warum dieses hierzulande nicht gerne aus den Händen gegeben wird. Vor allem ethische und moralische Aspekte stehen dabei im Vordergrund, aber auch die Skepsis, das Kerngeschäft des Krankenhauses, nämlich die Patientenpflege und vor allem Operationen, von Systempartnern organisieren zu lassen. In den USA hingegen ist es bereits gang und gäbe auch diesen Sektor von einem Facility-Manager abzubilden. In Deutschland gibt es zwar Überlegungen, zukünftig OP-Plätze und -Zeiten mieten zu können, der Weg dorthin wird aber voraussichtlich noch einige Jahre dauern. Aktuell sind Betreibermodelle auch deshalb noch sehr selten, da Krankenhäuser oft Fördermittel nutzen und nur investieren, wenn diese gerade vorliegen. Jedoch steigt die Innovationsgeschwindigkeit stetig, Modernisierungs-Turnusse werden kürzer und Neuanschaffungen häufiger. Aufgrund dieses Trends werden auch Betreibermodelle in Zukunft zunehmen. Zusätzlich ist nicht zu vernachlässigen, dass der Kernkompetenz des Krankenhauses, nämlich der medizinischen Versorgung von Patienten, durch den Einsatz von Partnern aus Industrie und Technologie, künftig mehr Ressourcen zur Verfügung stehen könnten, da das Pflegepersonal so von administrativen und rein technischen Aufgaben entlastet wird.

Wie ist ein Betreibermodell im Krankenhaus genau organisiert?

In Sekundärbereichen des Krankenhauses, zum Beispiel in medizintechnischen Abteilungen wie der Radiologie, ist das Betreibermodell längstens etabliert. Über sogenannte Technologiepartnerschaften ordern Krankenhäuser ihre medizintechnischen Geräte meist im Bündel inkl. Serviceleistungen wie Wartung und einer garantierten Systemverfügbarkeit. So halten sie die Kosten über die gesamte Vertragslaufzeit konstant und übersichtlich, das Krankenhaus verfügt immer über eine hochmoderne Medizintechnik-Ausstattung, Ärzte können aus dem Vollen schöpfen und die Wartungs- und Erneuerungssequenzen sind für alle Geräte aus einer Lieferung weitestgehend gleich und so besser planbar. Gegenüber Einzelbeschaffungen können außerdem keine signifikant höheren Kosten verzeichnet werden, im Hinblick auf Service und Verfügbarkeit, schneidet das Betreibermodell sogar wesentlich besser ab.

Auch sinnvoll ist der Betrieb der IT-Abteilung über einen Systempartner. Es liegt auf der Hand, dass die informationstechnische Verwaltung keine Kernkompetenz des Krankenhauses ist. Trotzdem fällt es den Verantwortlichen in Deutschland schwer dieses Geschäftsfeld abzugeben. Vermutlich sind datenschutzrechtliche Gründe und ein drohendes Abhängigkeitsverhältnis gegenüber dem Servicegeber die Ursachen dafür. Jedoch machen es andere Länder wie die USA, Finnland oder Schweden vor. Die Auslagerung von IT-Leistungen lohnt sich für das Krankenhaus besonders, da IT-Unternehmen ihre Software regelmäßig aktualisieren, bessere Möglichkeiten zur Sicherung und Archivierung von Daten besitzen und sicherheitstechnologisch immer auf dem neuesten Stand sind.

Ein typisches tertiäres Geschäftsfeld, das häufig von externen Betreibern verwaltet wird, ist die Speisenversorgung. Catering-Dienstleister werden beauftragt einerseits Lebensmittel, in einer gewissen Qualität zuzubereiten, zusätzlich aber auch die Lieferung bis zum Patienten zu gewährleisten, sowie die Abholung des benutzten Geschirrs und dessen Reinigung. So spart das Krankenhaus räumliche und personelle Ressourcen. Zusätzlich bringt die externe Speisenzubereitung den Vorteil, dass auch die Verantwortung für Einhaltung und Umsetzung gesetzlicher, im Falle der Speisenversorgung vor allem hygienerechtlicher Vorgaben, an den Betreiber übergeht. Des Weiteren gelingt es Krankenhäusern so technisch und wissenschaftlich auf dem neuesten Stand zu bleiben, da die Vertagspartner aus wettbewerbsstrategischen Gründen ihr Portfolio regelmäßig erneuern und erweitern.

Welche Vorteile bringt ein Umstieg und mit welchen Schwierigkeiten müssen Sie rechnen?

Vorteile Schwierigkeiten
langfristige Kostenersparnis anfänglich hohe Investition
geringerer administratorischer Aufwand passende Systempartner finden
Entlastung des KH-Personals Abhängkeit von einem Dienstleister
unterstützendes Know-how aus der Industrie  
erhöhte Serviceleistungen  

Was bringt die Umstellung auf ein Betreibermodell?

Der Umstieg auf ein Betreibermodell soll dem Kunden als auch dem Anbieter Vorteile verschaffen. Auf Seiten der Krankenhäuser bedeutet das vor allem eine Kostenersparnis zu erzielen, aber auch eine bessere Kalkulationsgrundlage und gesteigerte, teilweise individuell angepasste Serviceleistungen. Der Anbieter verspricht sich aus der Zusammenarbeit ebenfalls einen Anstieg seines Gewinns, durch die Bündelung seiner Bedarfe und eine bessere Positionierung auf dem Markt, bedingt durch sein modifiziertes Angebot. Maschinenbaufirmen beispielsweise, können es sich zu Nutzen machen, dass Krankenhausmitarbeiter oft mit der immer komplexer werdenden Bedienoberfläche von Geräten überfordert sind und zusätzlich zum Produkt dessen Betrieb und Wartung im Paket anbieten. Dadurch bekommt der Servicepartner allerdings auch mehr Verantwortung von seinen Kunden zugeteilt, die er umfassend erfüllen muss. Dafür sollte er die Belastbarkeit, Fehleranfälligkeit und Lebensdauer seiner Produkte optimal einschätzen können, um so einen realistischen Kostenplan zu erstellen. Das Leistungsmodell auf dem diese Kosten basieren erstellen Krankenhaus und Serviceanbieter im besten Fall gemeinsam, um so Bedürfnis und Angebot perfekt abzustimmen.

Die Krankenhäuser haben bei der Umstellung auf ein Betreibermodell verschiedene Kosten zu erwarten. Einerseits gibt es einmalige Aufwendungen zu Beginn des Vertragsverhältnisses, darunter Bereitstellungsgebühren und Einrichtungskosten. Daneben fallen laufende Kosten für den Betrieb und die Wartung der Anlagen an, die aber mit der Zeit sinken können. Bedarfsanpassungen und geringer werdende Wartungskosten führen so zu abnehmenden Preisen. In der freien Industrie sind Betreibermodelle auch deshalb so beliebt, weil Unternehmen es vorziehen, eine laufende von der Produktion abhängige Gebühr zu leisten, anstatt einmalig den teuren Kaufpreis zu zahlen und dafür keinerlei Zusatzleistung zu erhalten. Diese Einstellung gewinnt auch in der Klinikbranche immer mehr Zuspruch.
Zur Erhebung der Kosten dienen zwei gängige Modelle. Das erste basiert auf einem Fixpreis, was anfangs mit einem recht hohen Risiko für den Anbieter verbunden ist, da er diesen so ansetzen muss, dass er seine eigenen Kosten auf jeden Fall übersteigt, was sich eingangs als schwierig erweist. Das zweite setzt sich aus tatsächlich entstandenen Kosten zuzüglich eines Gewinnzuschlags zusammen. Dies bringt für den Kunden den Nachteil vergleichsweise hoher Kosten.

Der größte Vorteil von Betreibermodellen und eine Chance für den Markt liegen aber wohl darin, dass Hersteller, die selbst für den Betrieb und die Verfügbarkeit ihrer Produkte und Maschinen garantieren, wieder dahin zurückgehen, auf Langlebigkeit, Wartungsfreundlichkeit, Aufrüstbarkeit und Wiederverwendbarkeit zu fertigen.

Sie Sind es leid, sich selbst um die Instandhaltung Ihrer Anlagen zu kümmern?

Wir unterstützen Sie gerne. Melden Sie sich bei uns unter +49 69 / 7079816-0 oder info@lenus.de.

Daniel Nilles, Leitung Projektmanagement

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